Haus bauen mit Holz oder Beton?
- Daniela Weber
- 15. Okt.
- 3 Min. Lesezeit

Ein Haus entsteht – doch aus welchem Material?
Sie planen den Bau Ihres Eigenheims und stehen vor einer der grundlegendsten Entscheidungen: Soll Ihr neues Zuhause aus Holz oder Beton bestehen?
Beide Materialien bieten überzeugende Vorteile – und bringen spezifische Herausforderungen mit sich. Damit Sie die für Ihre Bedürfnisse passende Wahl treffen können, haben wir die wichtigsten Aspekte für Sie zusammengestellt: von Nachhaltigkeit und Wohnkomfort bis hin zu Baukosten und langfristiger Werterhaltung.
Diese Übersicht hilft Ihnen, mit Klarheit und Weitblick zu entscheiden – ganz gleich, ob Sie ökologisch bauen, gestalterische Freiheit genießen oder maximale Stabilität erreichen möchten.
Holzbau – Natürlich, flexibel, nachhaltig
Vorteile von Holz als Baustoff
Nachhaltigkeit: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff mit geringem CO₂-Fußabdruck. Bei verantwortungsvoller Forstwirtschaft trägt es aktiv zum Klimaschutz bei.
Wärmedämmung: Holz besitzt hervorragende Dämmeigenschaften, was zu niedrigeren Heizkosten und einem angenehmen Raumklima führt.
Schnelle Bauzeit: Vorfertigung von Holzbauelementen ermöglicht eine zügige Montage auf der Baustelle – ideal für enge Zeitpläne.
Flexibilität im Design: Holz lässt sich leicht bearbeiten und erlaubt kreative, individuelle Architektur.
Wohngefühl: Viele Menschen empfinden Holz als warm, behaglich und gesundheitsfördernd – es reguliert die Luftfeuchtigkeit und sorgt für ein angenehmes Raumklima.
Nachteile von Holzbau
Brandschutz: Obwohl moderne Holzbauweisen hohe Sicherheitsstandards erfüllen, bleibt die öffentliche Wahrnehmung skeptisch gegenüber Feuerresistenz.
Schallschutz: Holz ist leichter als Beton und bietet daher weniger Masse zur Schalldämmung – besonders relevant bei Mehrfamilienhäusern.
Witterung und Pflege: Außenliegende Holzelemente benötigen regelmäßige Pflege, um gegen Feuchtigkeit, UV-Strahlung und Schädlinge geschützt zu bleiben.
Kosten bei hochwertiger Ausführung: Hochwertige Holzbauweisen (z. B. Brettsperrholz) können kostenintensiv sein, besonders bei komplexen statischen Anforderungen.
Betonbau – Robust, langlebig, bewährt
Vorteile von Beton als Baustoff
Langlebigkeit und Stabilität: Beton ist extrem widerstandsfähig gegenüber Witterung, mechanischer Belastung und Alterung – ideal für Generationenprojekte.
Brandschutz: Beton ist nicht brennbar und bietet hervorragenden Schutz im Brandfall – ein starkes Argument für Versicherungen und Sicherheitskonzepte.
Schallschutz: Die hohe Masse von Beton sorgt für exzellenten Schallschutz – besonders wichtig in dicht besiedelten Gebieten oder bei Mehrparteienhäusern.
Wirtschaftlichkeit bei Großprojekten: Bei größeren Bauvorhaben oder standardisierten Grundrissen ist Beton oft kosteneffizienter durch industrielle Fertigung und Skaleneffekte.
Nachteile von Betonbau
Ökologische Belastung: Die Herstellung von Zement ist energieintensiv und verursacht hohe CO₂-Emissionen – Beton gilt als klimaschädlich.
Geringere Wohnqualität: Beton kann als kühl und unpersönlich empfunden werden – ohne zusätzliche Maßnahmen entsteht oft ein steriles Raumgefühl.
Längere Bauzeit: Beton benötigt Trocknungs- und Aushärtungszeiten, was die Bauphase verlängern kann.
Rückbau und Recycling: Beton ist schwer zu recyceln und verursacht beim Abriss große Mengen an Bauschutt.
Fazit und Entscheidungshilfe
Entscheidungskriterien
Persönliche Empfehlung
Für private Bauherren, die Wert auf Nachhaltigkeit, Wohnkomfort und Individualität legen, bietet Holzbau viele Vorteile – besonders bei Einfamilienhäusern oder kleinen Mehrfamilienprojekten. Beton hingegen punktet bei Großprojekten, hoher Frequentierung und langfristiger Robustheit.
Beide Materialien haben ihre Vor- und Nachteile. Die Wahl hängt von Ihren persönlichen Präferenzen, dem Budget, den klimatischen Bedingungen und den spezifischen Anforderungen Ihres Bauprojekts ab.
In der Schweiz liegt die Bauhoheit bei den Gemeinden, was bedeutet, dass sie im Rahmen der kantonalen und bundesrechtlichen Vorgaben eigene Bau- und Zonenreglemente erlassen dürfen. Diese Reglemente können durchaus Vorgaben zur Bauweise enthalten – etwa zur Fassadengestaltung, Materialwahl oder sogar zur Tragstruktur.
Oftmals redet die Gemeinde mit: Was Gemeinden konkret vorschreiben können:
Materialwahl: In sensiblen Ortsbildern oder bei denkmalgeschützten Zonen kann Holz vorgeschrieben oder Beton untersagt sein – oder umgekehrt.
Gestaltungsvorgaben: Gemeinden können Holzfassaden, Putz, Sichtbeton oder andere Materialien vorschreiben, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu wahren.
Brandschutz und Energie: Manche Gemeinden bevorzugen bestimmte Bauweisen, weil sie leichter die gesetzlichen Anforderungen erfüllen (z. B. Minergie-Standard).
Zonenspezifische Einschränkungen: In ländlichen Gebieten wird Holzbau oft gefördert, während in städtischen Verdichtungszonen Beton bevorzugt wird – etwa wegen Schallschutz oder Statik.
Laut dem HEV Schweiz ergibt sich diese Vielfalt aus der sogenannten „Rechtszersplitterung“: Die Raumplanung und das Baurecht sind föderal organisiert – mit Bundesvorgaben, kantonalen Ausführungsgesetzen und kommunalen Nutzungsplänen.
Wenn Sie für ein konkretes Projekt Klarheit brauchen, lohnt sich ein Blick in das kommunale Baureglement oder in den ÖREB-Kataster.
3A-Immoplus ist Ihr beratender Partner in allen Immobilienangelegenheiten. Kontaktieren Sie uns bei Fragen zu Ihrem Hausverkauf etc. Wir sind gerne für Sie da.
Ihr 3A-Team Daniela Weber und Anton Berger




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