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Schimmel bei Immobilien - wie nachhaltig bekämpfen?


Ein Schimmel im Stall - für Pferdefreunde eine wahre Freude. Der Schimmel im Wohnbereich - das pure Grauen, im wahrsten Sinne des Wortes.


Schimmel- und Feuchtigkeitsschäden treten in der Schweiz und in anderen europäischen Ländern in jedem vierten bis fünften Haushalt auf. Sie reichen von kleinen Schimmelflecken bis hin zu häufig beschlagenen Fensterscheiben, grossflächigem Schimmelbewuchs und Stockflecken (Sporflecken).


Als Immobilienexpertin sehe ich leider oft solche Verschimmelungen in Wohn- und Kellerbereichen. In nur kurzer Zeit können am Gebäude durch Pilzbefall erhebliche Schäden entstehen, die hohe Sanierungskosten mit sich bringen. Es können auch schwer zu sanierende Schäden auftreten, die letztlich den Wert der Liegenschaft massiv mindern und bei einem allfälligen Verkauf des befallenen Objektes den Verkaufspreis enorm in die Tiefe drücken. Bei den Interessenten löst der "wandernde und lebendige Teppich" Unbehagen und negative Gefühle aus, was das Kaufinteresse schmälert.


Was ist ein Schimmelpilz?

Schimmelpilze zersetzen in der freien Natur lediglich abgestorbene Organismen. Somit übernehmen sie eine besonders wichtige Aufgabe im natürlichen Kreislauf des Ökosystems. Durch diesen Zersetzungsprozess stellen Schimmelpilze der Natur anorganische Stoffe wie beispielsweise Wasser und Kohlenstoffdioxid zur Verfügung, die sie aus dem organischen Material abbauen.


Bisher wurden weltweit mehr als 100.000 Schimmelpilzarten beschrieben. Vermutet wird eine Gesamtzahl von über 250.000 Arten. Bei dieser Anzahl ist es nicht verwunderlich, dass sich einige Arten auf das Überleben in menschlichen Wohnbereichen spezialisiert haben.

Aber natürlich möchte man diesen Kreislauf des Ökosystems nicht in den eigenen vier Wänden unterhalten und ertragen müssen.


Wie gesundheitsschädigend ist der Pilz?

Zu Beginn Ihrer Entstehung, in der Wachstumsphase, sind Schimmelpilze geruchsneutral und kaum mit freiem Auge zu erkennen. Die Vermehrung findet mit winzig kleinen Schimmelsporen statt, welche an die Luft abgegeben werden. Für Menschen ohne gesundheitliche Vorbelastung sind sie bis zu einem gewissen Grad unbedenklich. Bei starkem Schimmelbefall zeigen sich Symptome, wenn bereits schon ernsthafte gesundheitliche Probleme verursacht worden sind und man durch Schimmel krank geworden ist.


Zu den gefährlichsten Schimmelpilzarten gehört der schwarze Schimmel, der Mykotoxine freisetzt und sich durch muffigen, schimmeligen und feuchten Geruch auszeichnet.


Asthmatiker, Allergiker und Personen mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders gefährdet und leiden bei Schimmelbefall unter einem höheren Risiko Krankheiten und verstärkte Symptome zu entwickeln. Dazu gehören Augenbrennen, Atemprobleme, Schleimhautreizungen, Kratzen im Rachen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Lungenprobleme, Magen-, Darm- und Gelenkbeschwerden oder sogar Neurodermitis.


Wie entsteht der ungeliebte Gast?

Schimmelsporen sind praktisch überall vorhanden und werden über die Luft verbreitet. Nur dort, wo ein geeigneter Nährboden vorhanden ist können sie wachsen, zum Beispiel an feuchten Oberflächen.

Feuchtigkeit ist der beste Freund der Schimmelbildung und so entwickelt sich der Pilz oftmals im Verborgenen. Ein hoher Gehalt an Luftfeuchtigkeit bietet Schimmelpilzen ideale Bedingungen, um sich im Wohnbereich sesshaft zu machen. Besonders wohl fühlen sich Schimmelpilze bei einem Gehalt an Luftfeuchtigkeit über 65 %. Dann siedeln sie sich an und können prächtig gedeihen.


Das Zusammenspiel aus Feuchtigkeit, Wärme und anschließende Kondensation auf einem kalten Untergrund schaffen ideale Bedingungen für das Wachstum der Schimmelpilzsporen. Falsche und zu lange Raumbelüftung verstärkt diese. Warme Luft nimmt Feuchtigkeit leichter und zu größeren Anteilen auf. Kann diese nicht entweichen bildet sich Kondenswasser, welches sich unter anderem auf Wänden, Fensterrahmen und Möbeln absetzt.


In einem Vier-Personen-Haushalt wird je nach Intensität der Nutzung bis zu 15kg Feuchtigkeit in 24 Stunden freigesetzt. Jeder Mensch gibt innerhalb eines Tages zwischen 1 und 3 Liter Wasser über die Haut ab. Vor allem der Anstieg der Luftfeuchtigkeit durch die Atemluft während des Schlafens wird oftmals unterschätzt. Kochen, Duschen und Baden erhöhen die “Feuchtigkeitsproduktion” zusätzlich, genauso wie Zimmerpflanzen. Besonders gefördert wird die Entstehung von Feuchtigkeit durch das Trocknen von Wäsche, dabei verdampft nämlich am meisten Wasser. Gerade wenn mehrere Personen auf engem Raum leben, besteht erhöhte Gefahr für Schimmelbildung.

Wussten Sie, dass…die optimale Luftfeuchtigkeit in Räumen zwischen 40 und 60 Prozent liegt? Bei höheren Werten droht die Gefahr von Schimmelbildung.

Schimmel in Gebäuden

Feuchte und nasse Wände können natürlich auch technischen Gebrechen, wie Wasserrohrbrüche oder bauliche Mängel zugrunde liegen. Aber auch ein allgemein schlechter Zustand eines Gebäudes kann ein Auslöser für Schimmel sein. Schimmel tritt nicht nur in Altbauten auf. Wenn neu gebaute Häuser zu rasch bezogen werden kann dies den Schimmelpilz begünstigen. Denn grundsätzlich dauert es ein bis zwei Jahre bis die gesamte Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk verdunstet.

Einbaumöbel oder nachträglich eingezogene Decken riegeln die Nässe regelrecht ab und schaffen folglich einen idealen Wohnraum für die Pilze.


Schimmel an Fenstern Schimmelbildung an Fenstern ist durch falsches Lüften ziemlich häufig. Meist versteckt sich dieser unscheinbar unter der Fugenmasse. Erst wenn der Befall stärker wird bemerkt man schwarze Flecken in den Fensterecken oder sogar auf dem Fensterrahmen.

Da Fenster aufgrund der Glasoberfläche schlechter isolieren als Wände, bildet sich dort sehr häufig Kondenswasser, vor allem an den Rändern. Wird dieses nicht regelmäßig weggewischt kann es sehr schnell zu entsprechenden Schimmelflecken kommen. Dachfenster sind besonders anfällig dafür.

In älteren Liegenschaften können top isolierte Fenster ein Problem darstellen. Ist die Außenwand schlecht gedämmt, schlägt sich Feuchtigkeit an den kalten Wänden nieder, was eine perfekte Ausgangslage für die Vermehrung von Schimmelpilzen darstellt.


Schimmel im Badezimmer Im Badezimmer entsteht beim täglichen Gebrauch am meisten Feuchtigkeit von allen Haushaltsräumen. Besondere Aufmerksamkeit sollte fensterlosen Badezimmern geschenkt werden, wo die, mit Wasserdampf gesättigte Luft, sehr schwer entweichen kann. Deshalb ist das Bad ein wahres Paradies für Schimmelpilze jeglicher Art und bietet perfekte Voraussetzungen für deren Vermehrung. Sie entstehen meist an den Silikonfugen oder bei den Gummidichtungen der Dusche und Badewanne. Können aber genauso gut auf den Badezimmerwänden wachsen. Das übermäßige Aufkommen von Schimmelpilzsporen in der Luft kann durch einen Luftreiniger dezimiert werden.


Schimmel im Keller Die meisten Kellerräume sind, aufgrund ihrer Architektur, äußerst anfällig für Schimmel. Umgeben von kaltem Boden ist die Temperatur der Außenwandoberflächen relativ niedrig im Vergleich zu anderen Räumen. Dies fördert die Bildung von Kondenswasser und dadurch das Entstehen von Schimmel im Keller.


Schimmel an der Fassade Bis jetzt war immer nur von Schimmel in Innenräumen die Rede, aber auch Außenwände können von einem Befall betroffen sein. Dafür sind am häufigsten bauliche Mängel wie etwa Risse oder eine ungenügende Dämmung verantwortlich. Kalte Luft kann so ungehindert in die oberste Fassadenschicht eindringen, wodurch die Kondenswasserbildung gefördert wird.


Wie bringt man den "Teufelskerl" wieder los?

Kleinflächigen Schimmelbefall kann man mit wenigen Hausmitteln bereits mehr oder weniger effektiv zu Leibe rücken; dennoch unter Beobachtung, dass sich der Kollege nicht wieder ungewollt meldet. Sind allerdings bereits größere Bereiche an Decken, Wänden oder Fugen vom Schimmel befallen, sollte dieser fachgerecht von einem Experten entfernt werden.

  • Befallene Gegenstände entfernen und wegwerfen

  • Schutzhandschuhe verwenden

  • Glatte Flächen wie Glas, Keramik, Fliesen oder Metall kann man mit einem haushaltsüblichen Reiniger waschen und danach mit 70-prozentigem Alkohol desinfizieren.

Wussten Sie schon, dass…Alkohol effektiv Schimmelpilze abtötet? Waschen Sie deshalb offenporige oder poröse Flächen wie verputzte Wände mit 70-prozentigem Alkohol ab. Sorgen Sie bei und nach der Reinigung unbedingt für eine ausreichende Durchlüftung.

  • Befallene Silikonfugen entfernen und mit einem geeigneten Messer den Untergrund mit Alkohol, Chlor oder Javelwasser reinigen.

  • Trockenes Abbürsten trägt nur zur Ausbreitung der Schimmelsporen bei und sollte unterlassen werden. Besser ist es, die befallene Stelle mit Sprit, Alkohol, Chlor oder Javelwasser zu reinigen.


Gegen Schimmel vorbeugen

Nur wenn erhöhte Feuchtigkeit dauerhaft gesenkt wird, besteht eine Chance Probleme mit Schimmelpilzen in den Griff zu bekommen. Luftreiniger und –trockner können helfen das Risiko von gesundheitsschädlichem Schimmelbefall zu reduzieren.

  • Feuchtigkeitsanteil in der Luft sollte 60% nicht überschreiten. Deshalb: regelmäßige Überprüfung mithilfe eines Hygrometers und Einsatz eines Luftreinigers. Dieser sollte auch im Winter weniger als 60% anzeigen. Bei Werten um 50% ist alles im grünen Bereich und die Gefahr der Schimmelbildung ist stark minimiert.

  • Regelmäßig, aber NICHT Dauerlüften! Lüften im Sommer nachts oder in den frühen Morgenstunden. Beim Lüften während des Tages in der heißen Jahreszeit erhöht sich die Luftfeuchtigkeit im Gebäude.

  • Im Winter muss regelmäßig gelüftet werden, da sonst die Luftfeuchtigkeit durch häusliche Aktivitäten sehr schnell ziemlich hoch werden kann. Dabei sollte man unbedingt darauf achten, dass nicht zu lange gelüftet wird, weil die kalte Luft sonst an den warmen Wänden kondensiert. Im Winter NUR Stosslüften! Wird hingegen gar nicht oder sehr selten gelüftet kann die angestaute und übermäßige Luftfeuchtigkeit nicht entweichen und das selbe Problem tritt auf.

  • Wäsche wenn möglich im Freien trocknen und nicht im Wäschetrockner, sonst verstärkt man die Sommerkondensation.

  • Gleichmäßiges Beheizen der Wohnräume im Winter, weil: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte.

  • Die ideale Temperatur für Wohnräume beträgt 19 bis 21 Grad. Der Unterschied zu anderen Zimmern sollte nicht über fünf Grad betragen. Die Türen zu kühlen Zimmern sollten geschlossen werden, da sonst die warme Luft an den kalten Wänden kondensiert.

  • Das Raumklima sollte mit einem Luftreiniger verbessert werden.

  • Auf die Trockenlegung von geschlossenen Badezimmern nach der Badeaktivität achten und beschlagene Fenster mit einem Tuch trocknen.

  • Nach dem Duschen oder Baden Fenster öffnen, damit der Dampf entweichen kann

  • Möbelstücke nicht direkt vor die Wand stellen. Der Abstand zur Wand soll mindestens 10 cm betragen.

  • Das Anbringen von großen Bildern und dicken Vorhängen ist nicht zu empfehlen

  • Beim Kochen die Dunstabzugshaube einschalten


3A-Immoplus GmbH ist Ihr erfahrener Partner in allen Bereichen des Immobilien- und Vorsorgebereiches. Kontaktieren Sie uns, wir sind gerne für Sie im Einsatz!

Ihr 3A-Team, Daniela Weber und Anton Berger




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